Nürnberg macht Spielen zum Zukunftsthema

Nürnberg macht Spielen zum Zukunftsthema

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Spielzeugstadt mit Tradition – so präsentiert sich Nürnberg seit Jahrhunderten der Welt. Die Spielwarenmesse tut ein Übriges und macht die Stadt zum Zentrum der Spielwarenbranche. Doch das Spiel ist für Nürnberg auch ein spannendes Zukunftsthema, denn zunehmend kommen Aspekte des Spielens und der Gamification auch in Wirtschaft und Wissenschaft zum Einsatz. Im Rahmen der Bewerbung Nürnbergs als Kulturhauptstadt Europas 2025 will die Stadt zum kreativen Labor für Arbeit, Experiment, Spiel und Kunst werden.

Nürnberg ist ein High-Tech, Industrie- und moderner Dienstleistungsstandort und hat sich für die Zukunft bestens aufgestellt. Der Wandel, den die Digitalisierung für alle Lebensbereiche mit sich bringt, wird hier als Chance verstanden, die man nutzen möchte. Schließlich zählt die Games- und Softwareindustrie zu den wirtschaftlich relevantesten Teilmärkten von Nürnbergs Kultur- und Kreativwirtschaft. Und damit ist man in Nürnberg ganz automatisch beim Spiel angekommen.

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Spielerisch programmieren lernen mit dem Roboter Nao © Deutsches Spielearchiv Nürnberg

N2025 – Spielend die Metropolregion verbinden

Spielen ist für die Metropolregion ein weltweiter Exportschlager. Gut 10.000 Menschen arbeiten derzeit deutschlandweit in der Spielzeugherstellung, rund die Hälfte davon in der Metropolregion Nürnberg. Gleichzeitig ist Spielen ein wichtiges Kulturgut. Mit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 ist diese Tatsache einmal mehr in den Vordergrund gerückt. Unter dem Motto „Past Forward“ wird aufbauend auf dem kulturellen Erbe der Stadt viel Neues für die Zukunft Nürnbergs geschaffen, ohne die Wurzeln zu vergessen.

  • Pellerhaus wird zum Haus des Spiel(en)s
    Ein Ort, an dem die Verbindung von Geschichte und Zukunft sichtbar werden wird, ist das Haus des Spiel(en)s. Im Pellerhaus soll bis 2025 eine einzigartige zentrale Plattform, ein Netzwerkknoten, Labor und Kulturzentrum des analogen und digitalen Spiels entstehen. Die Voraussetzungen sind hervorragend, denn bereits jetzt ist dort das größte öffentliche Spielearchiv Deutschlands mit über 30.000 Brett- und Kartenspielen untergebracht. Hier darf nicht nur geguckt, sondern auch gespielt werden. Auch digital. Bereits jetzt treffen sich hier regelmäßig Spielende und das Haus des Spiel(ens) wird schrittweise in das Innovations-Ökosystem Nürnbergs eingebunden. Brandaktuell ist die Veranstaltungsreihe „Game over? Reload!“ mit insgesamt 150 Spielangeboten. Darunter Spielenachmittage, Zockerabende, Exit Games, Rollenspiele, Ausstellungen, Spieleführungen, Vorträge und Spieleberatungen.
  • gameON2025 – ein regionales Spieleentwicklungsprojekt.
    In einer Pilotphase 2019 konzipierten und entwickelten rund 100 Jugendliche in den Sommermonaten unter professioneller Anleitung digitale Spiele, die ihnen ihre Region näherbringen sollten. Denn nach dem Prinzip der Local Based Games wurde die Umgebung verschiedener Städte der Metropolregion zur Kulisse für die virtuellen Spiele. Genau passend zum Themenfeld „Weltgestaltung“, mit dem sich Nürnberg als Kulturhauptstadt empfehlen will. Dieses Thema wird weiter in der Region vertieft.
„Games made in Franken“ im Rahmen des Nürnberg Digital Festival © Deutsches Spielearchiv Nürnberg

Die großen Themen der Kulturhauptstadt Menschlichkeit, Miteinander und Weltgestaltung sollen sichtbar werden. Bei der Betrachtung des Themas „Spielen“ ist es für Nürnberg als Stadt des Friedens und der Menschenrechte wichtig, sich für gerechte und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Spielzeugproduktion einzusetzen. Deshalb unterstützt die Stadt Nürnberg zusammen mit der Industrie sowie unabhängigen Akteuren aus der Zivilgesellschaft die Gründung einer Fair Toys Organisation als glaubwürdige Kontrollinstanz. Starten soll die Organisation nach der Spielwarenmesse 2020.

Und natürlich wäre Nürnberg nicht Nürnberg ohne „Toy City“ – das Rahmenprogramm der Spielwarenmesse, das auch in 2020 wieder alle Bürgerinnen und Bürger zu zahlreichen Veranstaltungen rund ums Spiel einlädt. Es gibt eben Dinge, die so gut sind, dass sie keiner Veränderung bedürfen.

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Titelbild: Das Pellerhaus Nürnberg © Deutsches Spielearchiv Nürnberg

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