Im letzten Jahr machte Nürnberg mit einer Vielzahl von Initiativen und Veranstaltungen rund um das Thema der Digitalisierung von sich reden. Krönender Abschluss war der Digital-Gipfel der Bundesregierung, der am 3. und 4. Dezember 2018 in Nürnberg stattfand. Die wichtigsten Erkenntnisse? Setzt die Stadt teilweise schon heute um!
Künstliche Intelligenz – Fokus-Thema beim Digital-Gipfel 2018
Es waren über eintausend Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Politik und Wirtschaft, die Anfang Dezember beim Digitalgipfel in Nürnberg zusammenkamen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war dabei. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und die damit verbundenen Chancen für Deutschland – aber auch die richtige Bewertung möglicher Risiken. Durch eine technisch und rechtlich sichere sowie ethisch vertretbare Nutzung von KI soll sichergestellt werden, dass der Mensch immer im Mittelpunkt aller Entwicklungen bleibt.
Ein Jahr lang hatten sich im Vorfeld des Gipfels zahlreiche Fachleute im Rahmen von zehn thematisch verschiedenen Arbeitsgruppen – den sogenannten Gipfel-Plattformen – dieser Aufgabe angenommen. Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erarbeiten Projekte, Veranstaltungen und Initiativen, die die Digitalisierung voranbringen sollen.
Zehn Themen-Plattformen zur Digitalisierung
Nun wurden auf dem Gipfel die Ergebnisse ihrer Arbeiten vorgestellt, Trends aufgezeigt und digitalpolitische Herausforderungen sowie Lösungsansätze diskutiert. Mit dabei:
- Digitale Netze und Mobilität
- Innovative Digitalisierung der Wirtschaft
- Industrie 4.0
- Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
- Digitale Arbeitswelt
- Digitale Verwaltung und öffentliche IT
- Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft
- Kultur und Medien
- Sicherheit, Schutz und Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft
- Verbraucherpolitik in der Digitalen Welt
Parallel dazu hatte die Bundesregierung kurz zuvor beschlossen, bis 2025 zusätzlich drei Milliarden Euro in Projekte der Künstlichen Intelligenz zu investieren, um Deutschland zu einem der führenden Standorte in Forschung und Anwendung zu machen.
Wichtigste Erkenntnisse aus dem Digital-Gipfel 2018
Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, wollte man sämtliche Ergebnisse der Arbeitsplattformen präsentieren. Hier jedoch der Versuch einer Quintessenz:
Deutschland braucht
- die besten und schnellsten verfügbaren Breitbandnetze
– nicht zuletzt für Mobilität 4.0. Der Ausbau der digitalen Infrastrukturen und die Gestaltung einer intelligenten Mobilität sind von herausragender gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Bedeutung. - digitale Souveränität bzw. zuverlässige digitale Kommunikationsnetze
Digitale Prozesse sowie Daten, die im Rahmen digitaler Prozesse anfallen, müssen vor zielgerichteten Cyber-Attacken oder drittstaatlicher Einflussnahme geschützt werden - praxisbezogene Unterstützung des Mittelstands bei Industrie 4.0
Denn der Erfolg der digitalen Transformation hängt maßgeblich an kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich konkrete Unterstützung und Orientierung wünschen. - digitale Verwaltungs-Dienstleistungen entwickelt durch Partizipation
Die Einbindung der Bürgerschaft, Wirtschaft und Beschäftigten ist ebenso wichtig für die Etablierung erfolgreicher Verwaltungsservices, wie eine einfache Handhabung.
Deutschlands Digitalstaatsministerin Dorothee Bär brachte es im Verlauf der Veranstaltung laut heise online auf den Punkt: „Wir haben kein Erkenntnisdefizit, wir haben ein Umsetzungsdefizit.“ Und Bitkom-Präsident Achim Berg ergänzte optimistisch: „Deutschland kann Digitalisierung, und das werden wir jetzt auch zeigen.“
Nürnberg bereits gut auf Digitalisierungs-Kurs
Die Stadt Nürnberg tut das bereits erfolgreich: Im Bereich eGovernment hat sie bereits zahlreiche Digitalisierungsprojekte in Angriff genommen, die viele Behördengänge erleichtern oder sogar überflüssig machen. Ebenso lange fördert die Stadt Einrichtungen und Startups mit technologischer Ausrichtung und bietet Nürnbergs digitaler Szene eine Plattform für eine stetig wachsende Zahl an Projekten und Veranstaltungen. Mit der Dachstrategie „Digitales Nürnberg“ wird aktuell eine noch breitere Nutzung digitaler Potenziale für die Stadtgesellschaft erarbeitet. Dazu wird 2019 ein umfassender Beteiligungsprozess stattfinden.
Auch für das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz wurden bereits die Weichen gestellt. So geht im Frühjahr 2019 in Nürnberg das Analytics Data Application Center (ADA-Center) am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS an den Start. Dort wird zukünftig an KI-Technologien wie Data Mining und Data Management geforscht, für die Zielmärkte Logistik, Medizin und Automotive werden konkrete Anwendungsfälle ausgearbeitet.
Folgerichtig hat vor kurzem auch der Digitalisierungskompass 2018 von Prognos die digitalen Kompetenzen Nürnbergs bestätigt: Demnach zählt Nürnberg zu den digitalen Top10 aller 401 untersuchten Landkreise und Städte.
Passende Links zum Thema
- Das war der Digital-Gipfel 2018 in Nürnberg
- Nürnberg positioniert sich als Epizentrum für Digitalisierung
- Prognos Digitalisierungskompass 2018
- Alles zur Dachstrategie Digitales Nürnberg
Titelbild: Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Digital-Gipfel 2018 in Nürnberg © Wirtschaftsförderung Nürnberg
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