Innovationen fördern und branchenübergreifend zusammenarbeiten – das sind die Grundgedanken des Innovationspakts für die Europäische Metropolregion Nürnberg. Mit dem Pakt werden die Kompetenzen regionaler Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengeführt, um Synergien effizient zu nutzen. Probleme werden interdisziplinär gelöst und neue Ideen entstehen. Das Ziel: Die Innovationskraft des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Metropolregion Nürnberg nachhaltig zu erhöhen und somit das wirtschaftlich-technologische Profil der Region zu stärken.
Innovationskraft exportstarker Technologiebranchen stärken
Ob Digitalisierung, zukünftiger Personen- und Güterverkehr, autonomes Fahren oder neue Modelle der Gesundheitsversorgung – Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Metropolregion Nürnberg sind der Motor für Innovationen und erfolgreiches Wirtschaften. Sieben wissensgetriebene und exportstarke Technologiebranchen zeichnen die Region aus: Information und Kommunikation, Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt, Neue Materialien, Automation und Produktionstechnik, Verkehr und Logistik sowie Automotive.
Da der Innovationsdruck, insbesondere in den High-Tech-Branchen, immer mehr zunimmt, hat sich die Metropolregion Nürnberg als zentrale Aufgabe gesetzt, die Innovationskraft der ansässigen Unternehmen zu stärken, indem die sieben Leitbranchen gemeinsame Lösungen in gesellschaftlich relevanten Aktionsfeldern entwickeln. Diese sind: Vernetzte Produktion, Digitale Gesundheitswirtschaft, Intelligente Mobilität und Nachhaltige Energiesysteme. Um Unternehmen und Wissenschaft in diesen Aktionsfeldern zusammenzubringen, gilt der Innovationspakt für die Europäische Metropolregion Nürnberg als zentrales Instrument.
Mit Cross-Cluster-Initiativen zum Innovationserfolg
In Zusammenarbeit mit den sieben Technologie-Cluster der Europäische Metropolregion Nürnberg, Automation Valley Nordbayern, Center for Transportation & Logistics Neuer Adler e.V., ENERGIEregion Nürnberg e.V., Kompetenzinitiative Neue Materialien, Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg e.V., Nürnberger Initiative für die Kommunikationswirtschaft NIK e.V., OfraCar Automobilnetzwerk e.V., konnten bereits konkrete Ergebnisse erzielt werden.
Ideen für ein „Krankenhaus der Zukunft“
Um neue Innovationen zum Thema „Krankenhaus der Zukunft“ zu generieren, initiierten 2016 das Medical Valley EMN, die ENRGIEregion Nürnberg und Neue Materialien (KINEMA) einen Open-Innovation-Wettbewerb. Gesucht wurden Ideen und Lösungsansätze zu den Themen „Wohlfühlklima“, „Digitalisierung“ und „Antibakterielle Materialien“. Aus zahlreichen Einreichungen und Projektgruppen wurden schließlich drei Innovationen prämiert: Beim Thema „Wohlfühlklima im Krankenhaus der Zukunft “ überzeugte das Projekt „cSouris“ von Andreas Edmund Pracht und Alexander Herfurtner. Durch den Einsatz von auf Ultraschall basierenden Unterputz-Lichtschaltern wird Energie eingespart und gleichzeitig die Lebensqualität für Patient und Personal erhöht. Der Gewinner des Wettbewerbs „Antibakterielle Oberflächen im Krankenhaus der Zukunft“, Christian Michael Gnerlich, hatte eine antibakterielle selbstreinigende Folie entwickelt, die individuell auf den unterschiedlichsten Oberflächen aufgeklebt werden kann und somit einfach nachzurüsten ist. Der Preis im Bereich „Digitalisierung im Krankenhaus der Zukunft“ ging an das Konzept „MobiCare LBS – Intelligentes mobiles Assistenzsystem für die Intensivpflege mithilfe von Location Based Services“ eines Forschungsverbundes der Technischen Hochschule Deggendorf. Mithilfe eines Assistenzsystems, das auf Computer Vision Techniken wie Augmented Reality und Cognitive Computing basiert, werden die Pflegenden bei der alltäglichen Bewältigung von patientenspezifischen Geräteeinstellungen und Prozessabläufen unterstützt. Im Zuge des Wettbewerbs wurden außerdem zwei der eingereichten Ideen aus dem Bereich „Antibakterielle Oberflächen“ aufgegriffen, um diese im Rahmen von neuen Start Ups zukünftig auch in der Praxis umzusetzen.
IPEC: Europa tauscht sich zu Industrie 4.0 aus
Ãœber die Zukunft der Anlagenplanung und des Industriestandards tauschten sich Experten aus ganz Europa bei der Integrated Plant Engineering Conference (IPEC) im März 2017 aus. Bereits zum dritten Mal organisierten das Automation Valley Nordbayern, das VDI Bayern Nordost und der VDE Nordbayern gemeinsam die internationale Konferenz zu Themen rund um Industrie 4.0. Neben regem Erfahrungsaustausch verschiedener Forschungseinrichtungen und Unternehmen wurde auch das interdisziplinäre Projekt „ENGINEERING 2050 – Cyber Engineering Objects (CEOs)“ vorgestellt: In einem offenen Austausch entwickeln Vertreter der Kreativszene und Akteure aus der Technikbranche gemeinsam zukunftsweisende Lösungen. Das Thema „Vernetzte Produktion“ steht bei der nächsten IPEC im Mittelpunkt: Unter dem Motto „Engineering and business in the cloud“ findet am 14. März 2018 erneut ein europäischer Erfahrungsaustausch am Standort Nürnberg statt.
Titelbild: Innovationspakt Metropolregion Nürnberg – © DragonStyle / shutterstock.com, PureSolution / shutterstock.com, IHK Nürnberg für Mittelfranken, Wirtschaftsförderung Nürnberg
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