Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region: Der bayernhafen Nürnberg und Roth

Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region: Der bayernhafen Nürnberg und Roth

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Alexander Ochs ist mit dem bayernhafen Nürnberg schon lange Zeit verbunden. Ãœber 15 Jahre ist der Diplomwirt bei der bayernhafen Gruppe beschäftigt, die insgesamt sechs Binnenhafen-Standorte in Bayern betreibt: Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Seit Januar 2017 leitet Ochs – neben weiteren Funktionen in der bayernhafen Gruppe – als Geschäftsführer die Hafen Nürnberg-Roth GmbH, die die bayernhafen Standorte Nürnberg und Roth betreibt.

Alexander Ochs, bayernhafen Nürnberg
Alexander Ochs, Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH – © bayernhafen Nürnberg

„Vielen Bürgerinnen und Bürgern der Region Franken ist gar nicht bewusst, welche zentrale Bedeutung diese beiden Hafenstandorte für den Arbeitsmarkt und die Warenwirtschaft haben“, sagt Ochs. Denn insgesamt hängen in der Region mehr als 20.000 Arbeitsplätze in Industrie und Logistik unmittelbar mit dem bayernhafen Nürnberg als zentralem Warenumschlagplatz zusammen, davon über 6.700 Beschäftigte im Hafen selbst. Hier erfolgt die effiziente Verknüpfung der drei Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und Lkw. Güter aus der Region für nationale und weltweite Märkte sowie Produkte und Vorprodukte aus der Welt werden für ganz Bayern umgeschlagen. Der bayernhafen Nürnberg ist somit eine Drehscheibe für den weltweiten Warenaustausch.

Luftbild bayernhafen Nürnberg
Der Hafen Nürnberg aus der Vogelperspektive – © bayernhafen Nürnberg

Logistische Anbindung ans Meer, die Schiene und die Straße

Über den 171 km langen Main-Donau-Kanal, der einen Teil der 3.500 km langen Wasserstraße zwischen Nordsee und Schwarzem Meer darstellt, ist der bayernhafen Nürnberg direkt mit bedeutenden Seehäfen verbunden. Mehr als 300 Güterschiffe wurden 2016 am Nürnberger Binnenhafen abgefertigt, die 463.000 Tonnen Fracht in die Region oder aus der Region über die großen Seehäfen in alle Welt transportierten. Zusätzlich zu dieser wasserseitigen Verbindung sichern Zugsysteme den direkten Weg zu und von europäischen Seehäfen und Logistikzentren weltweit. Als nationaler und europäischer Bahnknoten wurden 2016 auf dem Schienenweg über 92.000 Waggons mit über 4 Mio. Tonnen Ladung umgeschlagen. Die Verknüpfung der Verkehrsträger stärkt bayerische Unternehmen im Import und Export von Gütern aller Art. „Für den sogenannten Vorlauf vom Hersteller zum Hafen und für den Nachlauf vom Hafen zur Endfertigung, zum Handel und zu den Kunden wird auch weiterhin der LKW gebraucht. Für die Langstrecke sind dagegen die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn prädestiniert. Unser nachhaltiges Ziel ist es, gegenüber Entscheidern aus Industrie und Logistik die ökonomischen und ökologischen Vorteile des Wasser- und Schienentransports bei Langstrecken-Güterverkehren herauszustellen“, erklärt Ochs. Der Wasserweg zwischen Franken und den Seehäfen sei zwar etwas zeitaufwendiger, dafür aber effizienter, da größere Warenmengen und Volumina mit einem einzigen Schiff bewegt werden können. Das gelte für Massengüter wie für das Schwergut. Daher werbe man intensiv dafür, bei der Planung logistischer Ketten Wasserstraße und Schiene miteinzubeziehen. Der bayernhafen Nürnberg bietet dafür eine leistungsfähige Infrastruktur und fahrplanmäßige Verbindungen zu den Seehäfen.

Massengutumschlag Binnenschiff bayernhafen Nürnberg
Massengutumschlag vom Binnenschiff im bayernhafen Nürnberg – © bayernhafen Nürnberg

„Kaum bekannt ist auch, welch umfangreiche logistische Prozesse ausgelöst werden, wenn man bei Amazon und Co. mal eben per Klick etwas bestellt“, sagt Ochs. Denn jeder Klick bedeutet eine Waren- und Fahrzeugbewegung mit teils komplexen logistischen Prozessen. Auf einer Fläche von 337 Hektar haben sich mittlerweile über 200 Unternehmen angesiedelt, die die Infrastruktur des Hafens für den eigenen Warenverkehr nutzen oder als Logistikdienstleister für andere Unternehmen tätig sind. Ein weiterer Bereich sind „Shared Services“: Dieses Modell gibt Firmen aus der Region die Möglichkeit, Kräne und andere Umschlagsanlagen im bayernhafen Nürnberg anzumieten, um ihren Gütertransport zu managen. Große Unternehmen wie Siemens nutzen zum Beispiel den Wasserstraßenzugang, um besonders schwere Anlagenteile zu Kunden in aller Welt zu transportieren. Dies entlastet nachhaltig die Straße. Auch der Abtransport recyclefähiger Materialien wird über den Standort abgewickelt. So wird am Hafen z.B. Verpackungsmüll aus Kunststoff oder Metall für die gesamte Metropolregion Nürnberg gesammelt und zu Recyclingunternehmen in ganz Europa zurückgeführt.

Schwergutverladung im bayernhafen Nürnberg
Schwergutverladung im bayernhafen Nürnberg – © bayernhafen Nürnberg

Gut vernetzt in die Zukunft

Um die bestehende Infrastruktur stetig zu verbessern, steht die Hafen Nürnberg-Roth GmbH im regelmäßigen Dialog mit Entscheidern aus Wirtschaft und Politik. So kommen beim bayernhafen Businessfrühstück regelmäßig Personen aus dem Hafen und dessen Umfeld zusammen, um operative wie auch strategische Themen zu besprechen. „Wir sind als Teil der bayernhafen Gruppe mit sechs Standorten bereits gut in ganz Bayern aufgestellt. Zusätzlich unterhalten wir strategische Partnerschaften zu den wichtigen Binnen- und Seehäfen sowie Logistikzentren in Deutschland, Europa und Chengdu in China. Diese Vernetzung ist der Schlüssel, um logistische Prozesse in der Zukunft noch effizienter zu machen“, erklärt Alexander Ochs. Der bayernhafen Nürnberg ist hervorragend an die regionalen, nationalen und internationalen Güterwege angeschlossen – beste Voraussetzung dafür, dass die exportstarke Stadt und Metropolregion Nürnberg auch in Zukunft ihre Wirtschaftskraft weiter erhöhen kann.

Titelbild: Güterverkehrszentrum bayernhafen Nürnberg – © bayernhafen Nürnberg

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