Vereinbarkeit von Beruf und Familie – ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Standort Nürnberg

Vereinbarkeit von Beruf und Familie – ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Standort Nürnberg

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Durch den demographischen Wandel, den zunehmenden Fachkräftemangel und die steigende Zahl pflegebedürftiger Angehöriger gewinnt familienbewusste Personalpolitik in allen Bereichen an Bedeutung.  Auch für Nürnberg stellen Familienfreundlichkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtige Standortfaktoren dar. Die Metropolregion hat die Bedeutung des Themas bereits seit längerem erkannt und setzt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft auf Projekte und Initiativen, um das Thema zu fördern und weiter voranzutreiben.

Familienbewusste Personalpolitik

Das Verständnis einer familienbewussten Personalpolitik hat sich weiterentwickelt, wie sich auch die Bedürfnisse von Familien gewandelt haben. Anfangs lag der Schwerpunkt der gewünschten Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Familien mit Kindern. Hinzu kommt nun die Notwendigkeit, dass auch Beruf und die Pflege Angehöriger miteinander vereinbar werden. So wird auch der Bereich des Eldercare durch die demographische Entwicklung für familienbewusste Unternehmen immer wichtiger. Daher gibt es Initiativen, die auf eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgerichtet sind und die auch Früchte tragen.

Familienbewusste Personalpolitik, flexible Arbeitszeitmodelle, Mehrgenerationen
Familienbewusste Personalpolitik und flexible Arbeitszeitmodelle stellen zukünftig wichtige Standortfaktoren dar – © Monkey Business Images/Shutterstock

Besonders hervorzuheben ist die Initiative Familienbewusste Personalpolitik in der Metropolregion Nürnberg. Sie wird von der Bundesagentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, der Handwerkskammer für Mittelfranken, dem Bündnis Familie und vom Forum Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg getragen. „Die Initiative stellt sich dem Thema familienbewusste Personalpolitik durch vielfältige Aktivitäten. Wir machen Good Practice-Beispiele von Arbeitgebern der Region sichtbar und befördern den Kontakt und den Austausch mit Dienstleistern zur Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen“, erklären die Koordinatorinnen und Koordinatoren Knut Harmsen, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Erlangen, Thomas Hoffmann, Betriebsberater bei der Handwerkskammer für Mittelfranken, Ingrid Kugler, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit in Nürnberg, Doris Reinecke, Leiterin des Stabs Familie im Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, und Markus Pietsch, Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung Nürnberg sowie der Geschäftsstelle des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Europäischen Metropolregion Nürnberg.  „Gerade in Zeiten von Fachkräfteknappheit wirkt sich eine familienbewusste Personalpolitik positiv auf die Attraktivität als Arbeitgeber und die Arbeitsproduktivität der Beschäftigten aus. So gehen zum Beispiel die Fehlzeiten von Beschäftigten zurück und auch die Rückkehrbereitschaft nach der Elternzeit erhöht sich.“

Koordinatoren der Initiative Familienbewusste Personalpolitik der Metropolregion Nürnberg
Die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Initiative Familienbewusste Personalpolitik in der Metropolregion Nürnberg: Markus Pietsch, Ingrid Kugler, Knut Harmsen, Doris Reinecke, Thomas Hoffmann (v.l.n.r.) – © Initiative Familienbewusste Personalpolitik

Ziel der Initiative war von Beginn an, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und Personalverantwortliche in Unternehmen zu motivieren, ihren Beschäftigten eine bessere Vereinbarkeit von Job und Familienleben zu ermöglichen. Nach und nach schlossen sich immer mehr Unternehmen dem Netzwerk an. Seither organisieren die genannten Institutionen eine Frühjahrs- und eine Herbstveranstaltung zu aktuellen Themen aus dem Bereich familienbewusste Personalpolitik. Die Initiative vermittelt zudem Dienstleister, die bei der Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen unterstützen können. Um aktuelle Herausforderungen zu erkennen und neue Lösungswege zu finden, wurden außerdem Arbeitsgruppen ins Leben gerufen: Hier werden Themen wie Arbeitszeitmodelle, Kinder- und Ferienbetreuung oder Pflege aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert.

Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Zahlreiche Unternehmen in der Metropolregion haben bereits Aktivitäten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie initiiert. Um nur einige Beispiele zu nennen: Flexible Arbeitszeitmodelle, Förderung der Elternzeit für Väter, Eltern-Kind-Zimmer im Unternehmen, Home Office, Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Kinderprogramme an Tagen, an denen Kindergärten oder Krippen geschlossen sind, Ferienbetreuungen, Kooperationen mit externen Kinderkrippen, Babysitter oder eigens betriebene Kinderbetreuungseinrichtungen. Zahlreiche Hochschulen oder öffentliche Institutionen, darunter die Stadt Nürnberg, brauchen sich mit ihren Angeboten ebenfalls nicht verstecken: So profitieren die Beschäftigten dort beispielsweise von einer flexiblen Teilzeitbeschäftigung, Beurlaubungsmöglichkeiten aus familiären Gründen, wie zur Pflege oder Betreuung von Angehörigen, Home Office und einem breiten Angebot an Fortbildungen rund um das Thema ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf‘.

Titelbild: Vereinbarkeit von Beruf und Familie – © FamVeld/Shutterstock

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