Der Campus Future Driveline auf dem Gelände von MAN Truck & Bus in der Nürnberger Südstadt ist eine innovative Forschungskooperation. Der Fokus liegt auf Technologien für die Schwerlastmobilität der Zukunft. Der Campus Future Driveline ist eine offene Anlaufstelle für alle Unternehmen. Besonders aber für Unternehmen aus dem Bereich der Fahrzeugzulieferindustrie mit anwendungsnahen Fragestellungen zu Batterie- und Brennstoffzellentechnologie.
Nürnberger Südstadt – urban und industriell
In der Nürnberger Südstadt erinnert noch viel an die Zeit der Industrialisierung. Als die Stadt aus allen Nähten platzte und mehr oder weniger wild wuchs. Das Stadtbild dominieren Blockrandbebauung, Dichte, Industrie und Infrastruktur (insbesondere Rangierbahnhof). Das industrielle Erbe lebt fort: Die Südstadt ist ein wichtiger Standort für namhafte Industrieunternehmen wie Siemens, Siemens Energy, Leistritz und MAN. MAN fertigt in Nürnberg die Antriebe für Lastkraftwagen. Noch sind dies vorwiegend Dieselmotoren. Doch der Wandel hat längst begonnen – auch die Zukunft der Schwerlastmobilität ist elektrisch. Um sich für diese Transformation zu wappnen, hat das Unternehmen bereits Investitionsentscheidungen getroffen. Gerade baut es für 90 Millionen Euro eine Produktionsstätte für Battery-Stacks für eLaster.
Und auch in Sachen Forschung und Entwicklung beschreitet man neue Wege mit dem Campus Future Driveline.
Campus Future Driveline
Der Campus Future Driveline ist eine neuartige Forschungs- und Entwicklungskooperation zwischen einem Industrieunternehmen (MAN), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Warum neuartig? Die Forscherinnen und Forscher haben ihre Labors und Werkstätten direkt auf dem Werksgelände der Motorenfabrik im alten Entwicklungszentrum. Eingebettete Forschung könnte man sagen. Einer der Protagonisten des Campus Future Driveline, Prof. Frank Opferkuch, Forschungsprofessor für dezentrale Energiewandlung und Speicherung an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, spricht von „Science on Industry“. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Wege sind kurz und Forscherinnen und Forscher treffen laufend auf die Belegschaft von MAN. Hieraus entsteht beiderseitiges Interesse und Kooperation.
Praxisorientierte Ausbildung, Forschungs- und Entwicklungsprojekte und bedarfsgerechte Weiterbildung im Bereich Batterie- und Brennstoffzellentechnologie – dafür steht der Campus Future Driveline. Die Kompetenzen, die die beteiligten Forscherinnen und Forscher abdecken, ist breit: Materialentwicklung, Analysemethoden, Komponenten und Systembetrachtungen. Aktuelle Projekte liegen im Bereich der Materialentwicklung für Brennstoffzellen, in der Simulation und dem Testen von Alterungsprozessen und negativen Umwelteinflüssen für Batterien oder Brennstoffzellen sowie der Wireless Communication für das Batteriemanagement.
Gut zu wissen: Der Campus Future Driveline steht dabei allen interessierten Unternehmen offen, insb. Zulieferbetrieben aus dem Bereich Automotive, die sich für Batterietechnik und Brennstoffzellen interessieren.