An Künstlicher Intelligenz (KI) kommt bald keiner mehr vorbei. Zwei von drei Unternehmen in Deutschland sehen laut Umfrage des Digitalverbands Bitkom KI als die wichtigste Zukunftstechnologie. Geht es um das wirtschaftliche Potenzial, das Künstlicher Intelligenz beigemessen wird, werden die Zahlen schnell schwindelerregend groß. Auf 430 Milliarden Euro taxiert beispielsweise das Beratungsunternehmen PwC bis 2030 den Zuwachs beim deutschen Bruttoinlandsprodukt allein durch die Nutzung von KI. Gut also, dass der Standort Nürnberg bei Künstlicher Intelligenz ordentlich was vorzuweisen hat. Nicht ganz unschuldig daran, die Wirtschaftsförderung Nürnberg. Wir setzen uns seit vielen Jahren für den Ausbau der digitalen Kompetenzen am Standort Nürnberg ein, fördern Netzwerkbildung und haben natürlich auch eigene Angebote.

KI-Potenzial aussch̦pfen РDie Kompetenz ist vorhanden!

In und um Nürnberg hat sich in den letzten Jahren große KI-Forschungs- und Entwicklungskompetenz herausgebildet. Gegenwärtig beschäftigen sich bereits über 200 Professuren in der Metropolregion Nürnberg mit Künstlicher Intelligenz ‑ gut die Hälfte davon in Nürnberg und Erlangen. Weitere 250 KI-Expertinnen und Experten forschen und entwickeln allein am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Gerade im Aufbau: Die Technische Universität Nürnberg (UTN) – Deutschlands erste dedizierte KI-Uni. Im Endausbau wird die UTN über 250 Professuren und 6.000 Studienplätze verfügen.

Namhafte Nürnberger Unternehmen, Mittelständler und Start-ups nutzen bereits Künstliche Intelligenz, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren bzw. zu automatisieren oder entwickeln neue Services, Produkte und Geschäftsmodelle, die auf KI aufsetzen.

KI (be)greifbar machen – Networking und Transfer

Trotzdem ist es wichtig, auf Wissens- und Technologietransfer zu setzen. Denn viele Unternehmen müssen noch an KI herangeführt werden oder ihre Kompetenzen vertiefen. Und es geht darum, wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die wirtschaftliche Verwertung zu bringen. Die gute Nachricht: In Nürnberg gibt es die passende Unterstützung.

Anlaufpunkt für Unternehmen mit Entwicklungs- und Implementierungsbedarf ist das ADA Lovelace Center für Analytics, Daten und Anwendungen (ADA Center). Das Zentrum bietet Unternehmen Projektentwicklung, Qualifizierungsmaßnahmen, Zugang zur Wissenschaft und Weiterbildungen. Besonders innovativ ist das Joint Lab-Angebot. Unternehmensmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ADA Centers arbeiten in interdisziplinären Entwicklerteams auf Zeit außerhalb des Tagesgeschäfts an konkreten KI-Fragestellungen. Wer primär an Networking interessiert ist, ist bei NIK e.V. – Netzwerk der Digitalwirtschaft richtig. 70 Unternehmen, vom Start-up bis zum Global Player, sowie Hochschulen, Kommunen und Institutionen sind dort vernetzt. Unternehmen, die noch eher grundständigen Beratungs- oder Qualifizierungsbedarf sehen, sind beim Mittelstand-Digital Zentrum Franken gut aufgehoben. Es ist unabhängige Beratungsstelle für Digitalisierung mit den Schwerpunkten Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit. Das Zentrum bietet Veranstaltungen, Schulungen, Potenzialanalysen und Konzeptentwicklung und unterstützt Digitalisierungsprojekte in Unternehmen. Der regelmäßig stattfindende KI-Stammtisch bietet die Möglichkeit, sich mit anderen KI-Interessierten zu vernetzen und gleichzeitig neue Impulse im Bereich Künstliche Intelligenz aus der Metropolregion Nürnberg kennenzulernen.

Stärker ausgerichtet auf die Förderung digitaler Fähigkeiten ist das Zukunftszentrum Süd. Es bietet KI‑Beratung, Lehrangebote und KI‑Planspiel für Unternehmensführungen und Belegschaften. Einen kostenfreien Digitalisierungs-Check für kleine und mittlere Nürnberger Unternehmen bietet auch die Wirtschaftsförderung Nürnberg. Für KI-Start-ups, Gründerinnen und Gründer ist der ZOLLHOF Tech Incubator Nürnbergs erste Adresse. Das Gründerzentrum bietet nicht nur Räume, Beratung und Coaching, sondern auch ein einzigartiges Netzwerk aus Wissenschaft und Unternehmen, die als Kooperationspartner bereitstehen. Hinzu kommt ein Mentoren-Programm für Start-ups und eine direkte Vermittlung von Unternehmensaufträgen.

Eine Empfehlung noch für alle, die KI in Nürnberg hautnah erleben möchten. KI zum Mitmachen und Staunen bieten – Tür an Tür – der KI-Showroom im JOSEPHS – das offene Innovationslabor und das Deutsche Museum Nürnberg – das Zukunftsmuseum (im Rahmen der Dauerausstellung ‚Arbeit & Alltag‘ zu Robotik & KI). Oder einfach mal beim Nürnberg Digital Festival – der größten Eventreihe zu Digitalisierung in Deutschland – vorbeischauen. Dort ist Künstliche Intelligenz natürlich eines der Leitthemen. Nächster Termin: 01.-10. Juli 2024 – am besten gleich im Kalender vormerken.

Ausbau des KI-Standorts Nürnberg – Auf zu neuen Horizonten

Mit der im Februar 2024 angekündigten KI-Offensive des Freistaates Bayern wird die Leistungsfähigkeit Nürnbergs im Bereich Künstliche Intelligenz weiter gefestigt.

Unter Federführung der Technischen Universität Nürnberg entsteht eine eigene Basis-KI für Bayern. Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm wird zu einem von fünf neuen KI-Regionalzentren ausgebaut. Diese haben die Aufgabe, Mittelstand und Handwerk vor Ort beim Thema Künstliche Intelligenz bedarfsgerecht zu unterstützen. Hierzu stehen Mittel für den Ausbau der Kompetenzen und Infrastruktur für die angewandte Forschung zur Verfügung. Flankierend wird das Programm KI-Transfer Plus zur Förderung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Mittelstand für weitere 100 bayerische Unternehmen ausgeweitet. Ebenfalls Teil der KI-Offensive: Weitere 100 KI Professuren und der Ausbau der – für das Training von Künstlicher Intelligenz essenziellen – Rechnerinfrastruktur. Das Rechenzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie das Pendant in Garching bekommen ein KI-Update spendiert.

Passende Links zum Thema

• Programm KI-Transfer Plus für Unternehmen zur Förderung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz
• Ankündigung der Bayerischen Staatsregierung zur KI-Offensive Bayern

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