Klimaschutz, Recycling, Bio, Ökolandbau – die Stadt setzt in puncto Nachhaltigkeit Maßstäbe. Davon profitieren nicht nur Umwelt und Bürgerschaft, sondern auch der Wirtschaftsstandort Nürnberg. Ein Erfolgskonzept, das die Stadt attraktiv macht und bestens für die Zukunft aufstellt.
Die Stadt Nürnberg engagiert sich für Nachhaltigkeit – und das nicht erst seit gestern, sondern konsequent seit Jahrzehnten. Ãœber die Jahre haben sich dabei so einige Titel angehäuft. Nürnberg ist Stadt der Menschenrechte, Ökomodellregion, Gesundheitsregion, Fair Trade Stadt und seit über zwanzig Jahren Deutschlands inoffizielle Recyclinghauptstadt. Das städtische Engagement für Nachhaltigkeit, angefangen bei der lokalen Agenda 21, reicht bis zur Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Diese 17 Nachhaltigkeitsziele bilden seit dem Jahr 2017 die Basis der Nürnberger Stadtentwicklungspolitik. Zusammen mit 34 Städten und Landkreisen in Nordbayern gab sich Nürnberg im Jahr 2012 im Rahmen des Klimapakts für die Europäische Metropolregion Nürnberg verbindliche Klimaschutzziele – als erste Metropolregion in Deutschland. Zusätzlich ist die Metropolregion Nürnberg Deutschlands erste Fair Trade Metropolregion.
Kein Wunder also, dass Nürnberg 2016 als Deutschlands nachhaltigste Großstadt ausgezeichnet wurde.
Nachhaltigkeit erleben und mitmachen
Nachhaltigkeit will gelebt und gestaltet werden. Wo lässt sich das nachhaltige Nürnberg selbst erleben?
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang durch die Altstadt? Anreise natürlich klimaneutral mit der autonom fahrenden U‑Bahn oder einem Leihrad. Den Kaffee-to-go gibt es im „Recup“-Mehrwegbecher direkt im Bahnhof. Weiter geht es durch eine der größten zusammenhängenden Fußgängerzonen Europas zur Straße der Menschenrechte vor dem Germanischen Nationalmuseum.
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Wie wäre es dann mit einer kleinen Pause auf der Wöhrder Wiese und am Wöhrder See? Zusammen ziehen sie sich wie eine grüne Lunge bis an den Rand der Altstadt. Viel Nachhaltigkeitspädagogik gibt es auf dem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und der neuen Umweltstation im Wöhrder See. Entlang der Uferpromenade gibt es die Möglichkeit, gleich in zwei inklusiven Cafés einzukehren. Direkt am See steht übrigens auch Nürnbergs erste Öko-Toilette, die auf wertvolles Wasser für die Toilettenspülung verzichtet. Wer noch mehr Naturgenuss mitten in der Stadt erleben möchte, kann weiter stadtauswärts Nürnbergs neuestes Naturschutzgebiet, das Pegnitztal Ost, erwandern. Hier ist das Aufeinandertreffen mit einer Schafherde nicht ausgeschlossen. Noch mehr kindgerechte Nachhaltigkeitsangebote bietet übrigens das Kindermuseum Nürnberg, das gleichermaßen Umweltthemen wie auch Antidiskriminierung und Menschenrechte spielerisch aufbereitet.
Wer nachhaltig leben möchte, kann in die Nürnberg Sharing Economy Szene eintauchen. Secondhand-Shops, Unverpackt-Läden, Repaircafés, all das gibt es selbstverständlich in Nürnberg. Ratgeber wie das „LeihBu“ oder der Secondhand-Guide helfen bei der Orientierung. Wer selbst aktiv werden möchte, kann z.B. bei Nürnbergs bürgerschaftlichem Nachhaltigkeitsverein Bluepingu e.V. mitmachen. Anlaufpunkt für Fans von Biolebensmitteln sind die Veranstaltungen im Rahmen von „Bio erleben!“, parallel zur Weltleitmesse BioFach, sowie der „Bio.Kultur.Markt“ auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Oder einfach ein Huhn mieten („Rent-a-Huhn“) und damit Inklusion unterstützen.
Nachhaltige Architektur erleben kann man z. B. im Tiergarten Nürnberg (Tierhäuser mit tropischem bzw. Wüstenklima im Passivhausstandard), im „südpunkt“ Nürnberg (als erste Kultur- und Bildungseinrichtung im Passivhausstandard) oder in der NürnbergMesse – deren neue Ausstellungshallen höchsten energetischen Standards genügen.
Nachhaltiges Wirtschaften
Auch nachhaltiges Wirtschaften ist in Nürnberg seit Langem ein Thema. Die Stadt setzt auf die Stärkung von Unternehmen, die im Bereich grüner Technologien aktiv sind und Lösungen für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften bereitstellen. Gleichzeitig fördert sie aber auch den sparsamen Umgang mit Ressourcen in allen Nürnberger Unternehmen.
Insgesamt beschäftigen sich in der Metropolregion Nürnberg über 70.000 Menschen in rund 14.000 Unternehmen tagtäglich mit Lösungen für Energie und Umwelt – ein großer Teil davon in der Stadt Nürnberg. Die Stadt Nürnberg fördert diese Branchen durch Vernetzung und den Ausbau der Forschungs- und Entwicklungslandschaft und Angebote für GreenTech-Gründungen. Wichtige Anlaufstellen sind:
- Energie Campus Nürnberg
Hier wird an neuen Technologien zur Realisierung der Energiewende geforscht – es ist derzeit „die“ zentrale Forschungsplattform für Energiethemen in Bayern und hat vielfache Struktureffekte für den Standort.
- N-Kubator
Neues, in Gründung befindliches Innovations- und Gründerzentrum für Energie, GreenTech und Nachhaltigkeit.
- ENERGIEregion Nürnberg
Zentrale Netzwerkplattform für Energie und Umwelt in Stadt und Metropolregion Nürnberg mit 70 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gebietskörperschaften
- Zentrum.Wasserstoff Bayern (H2.B)
Koordiniert die Implementierung und Umsetzung der bayerischen Wasserstoffstrategie.
Unter dem Label „green.economy.nuernberg“ fördert die Stadt Nürnberg zudem nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften in Nürnberg. Die Wirtschaftsförderung Nürnberg hält verschiedene Beratungsangebote für nachhaltiges Wirtschaften bereit. Austauschen können sich an Nachhaltigkeit interessierte Unternehmen zusätzlich über den Verein ENERGIEregion Nürnberg e. V.. Er organisiert nicht nur Netzwerktreffen und Workshops, sondern bahnt außerdem Kooperationen an und bietet Fördermittelberatung.
Nürnberg: Stark in Bio und Ökolandbau
Nürnberg ist Bio-Metropole und das nicht nur während der BioFach, der weltweit größten Fachmesse der Branche. Vor über 15 Jahren hat die Stadt gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der aktiven Bio-Szene „Nürnberg – Die Biometropole“ gegründet. Inzwischen wurde der Bio-Anteil bei Mahlzeiten in Kindertagesstätten und Schulen massiv erhöht und neue Projekte wie „Stadt, Land, Beides“ – ein Projekt zur solidarischen Landwirtschaft oder „Rent-a-Huhn“ angestoßen.
Die Metropolregion Nürnberg beherbergt auch vier von insgesamt zwölf Öko-Modellregionen Bayerns. Das große Ziel: Die Fläche des Ökolandbaus soll von derzeit sieben Prozent auf 25 Prozent der gesamten Landwirtschaft im Jahr 2026 erhöht werden. So soll der Bedarf an saisonalen Lebensmitteln zunehmend aus dem Umland gedeckt werden. Nach Einschätzung des BUND Naturschutz (BN) hat die Region gute Chancen, sich zu einem Zentrum des ökologischen Landbaus in Deutschland zu entwickeln.
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Titelbild: Grüne Stadtansicht Nürnberg © Stadt Nürnberg / Christine Dierenbach
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