Nürnberg ist angesagt wie nie – die Besucherzahlen erreichten im Sommer ein neues Rekordniveau. Was bedeutet das für den Wirtschaftsstandort Nürnberg? Der Tourismus ist Umsatzbringer und Impulsgeber für Nürnberg mit großer Breitenwirkung. Im Jahr 2017 sorgten Tages- und Übernachtungsgäste für einen Bruttoumsatz in Höhe von 2,1 Mrd. Euro in Nürnbergs Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungsgewerbe. Das ergab eine aktuelle Studie, die die dwif-Consulting GmbH im Auftrag der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg durchgeführt hatte. So legte der Umsatz im Vergleich zu 2013 um über 30 Prozent zu.
Welche Branchen am meisten profitieren
Der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, oder Dienstleister, es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Der generierte touristische Bruttoumsatz von 2,1 Milliarden Euro verteilt sich auf unterschiedlichste WirtschaftsÂzweige: Der Einzelhandel profitiert am stärksten vom Tourismus: 43 Prozent (909 Mio. Euro) der Gesamtumsätze tätigen Nürnbergs Gäste im Einzelhandel; gefolgt vom Gastgewerbe (37,4 Prozent/790 Mio. Euro) und dem Dienstleistungssektor (19,6 ProÂzent/413 Mio. Euro).
Auch Zulieferer sowie regionale Produzenten und Handwerksbetriebe erzielen durch die steigenden Gästezahlen spürbare Mehreinnahmen. Damit schafft Nürnbergs Tourismus-Industrie ein Einkommen von insgesamt knapp einer Milliarde Euro und sichert außerdem Arbeitsplätze.
Tagestrips nach Nürnberg besonders beliebt
Längst ist der Übernachtungs-Tourismus in Nürnberg zur wirtschaftlich relevanten Größe geworden. Auf ihn entfällt ein Drittel des touristischen Gesamtumsatzes der Stadt aber nur sieben Prozent der Aufenthaltstage. Übrigens sind zwei Drittel der Übernachtungsgäste aus geschäftlichen Gründen in Nürnberg. Das Messe- und Kongressgeschehen in der Stadt ist also ein wichtiger Motor für den Standort.
Beeindruckend ist die positive Entwicklung des Tages-Tourismus. Denn 2017 wurden zwar ganze 48 Millionen touristische Aufenthaltstage in Nürnberg verzeichnet – 43 Millionen davon aber waren Tagesausflüge und Tagesgeschäftsreisen. 2013 waren es noch 31 Millionen Tagesgäste in Nürnberg. Dabei ließ jede Person pro Besuch im Durchschnitt 33 Euro in der Stadt. Profiteur dieser positiven Entwicklung ist vor allem Nürnbergs Einzelhandel.
Grund für die vielen Kurzbesuche ist das große Shopping-Angebot sowie eine ganze Reihe von Maßnahmen, die die Stadt ergriffen hat, um Nürnbergs Attraktivität zu steigern. Darunter der Ausbau des Hafens für die Personenschifffahrt, neue Veranstaltungen und Anreize für den Ausbau des internationalen Flugverkehrs.
Diese Nationalitäten besuchen Nürnberg besonders gern
Deutschland bleibt der wichtigste Quellmarkt für Nürnberg. So stiegen die Übernachtungen aus Deutschland um 8,1 Prozent auf insgesamt rund 1,5 Millionen in den ersten acht Monaten 2018. Die neuen direkten Flugverbindungen, die Nürnberg an zusätzliche Städte in Großbritannien, Spanien und Polen anbinden, haben direkte Auswirkungen auf die Besucherstruktur. Vor allem Touristinnen und Touristen aus Spanien und Polen zieht es nun verstärkt in die Frankenmetropole, das belegen die beträchtlichen Zuwachsraten von 19,3 (Spanien) und 29,9 Prozent (Polen). Aber auch aus anderen Ländern kamen mehr Besucherinnen und Besucher nach Nürnberg, als noch vor 15 Jahren. Bei allen Top Ten Zielmärkten Nürnbergs verzeichnen die Monate von Januar bis August aufgelaufen durchweg positive Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr.
Die Top 5 der internationalen Übernachtungsgäste im Überblick (Jan-August 2018):
- USA: 94.767 Ãœbernachtungen (+ 10,1 Prozent)
- Italien: 73.399 Ãœbernachtungen (+ 8,9 Prozent)
- Großbritannien: 65.366 Übernachtungen (+ 8,7 Prozent)
- Österreich: 52.459 Übernachtungen (+ 14,3 Prozent)
- Niederlande: 46.152 Ãœbernachtungen (+ 2,0 Prozent)
Nürnberg will weiter in den Tourismus investieren
Das starke Wachstum des Tourismus-Gewerbes hat also auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Hier ist die Zahl der Branche zuzurechnenden Vollzeitarbeitsplätze seit 2013 um über 16 Prozent gestiegen. „In den letzten Jahren ist die Bedeutung des Tourismus als wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Nürnberg weiter gestiegen. Der Tourismus sorgt in Nürnberg nicht nur für einen Bruttoumsatz von insgesamt 2,1 Milliarden Euro, sondern sichert standortgebundene Arbeitsplätze, die nicht verlagert werden können. Und diese Arbeitsplätze sind auf allen Qualifikationsniveaus. Rein rechnerisch leben inzwischen rund 35.000 Personen vom Tourismus in Nürnberg. Vor allem die große Breitenwirkung in viele Branchen und seine Rolle als Imagefaktor machen den Tourismus unverzichtbar für die Standortentwicklung“, betont Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg.
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Titelbild: Nürnberger Rostbratwürste: Verlockend gut! © CTZ Nürnberg
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