Erfolgsfaktor New Work: So geht erfolgreiche Digitalisierung

Erfolgsfaktor New Work: So geht erfolgreiche Digitalisierung

Lesedauer: 3 Minuten

Schon einmal von ‚New Work‘ gehört? Wenn nicht, wird es höchste Zeit! Denn längst hat Bergmanns Modell der idealen Arbeitswelt in Unternehmen Einzug gehalten. Im Fokus: mehr Flexibilisierung und Kollaboration. Beides sind Grundvoraussetzungen dafür, dass Unternehmen mit dem digitalen Wandel nicht nur Schritt halten, sondern auch maximalen Nutzen daraus ziehen können. Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren beide.

Dynamische Märkte, komplexe Produkte, gesetzliche Anforderungen – Veränderungen, die sich immer schneller vollziehen, und mit denen Unternehmer Schritt halten müssen, wenn sie am Markt bestehen wollen. Wer jedoch meint, den digitalen Wandel zu meistern, indem er seine Produktion automatisiert und Mitarbeiter mit den neuesten Technologien ausstattet, irrt. Nur Unternehmen, die gleichzeitig ihre Arbeitsprozesse, Hierarchien und Strukturen ändern, werden auch in Zukunft erfolgreich sein.

© SFIO CRACHO / Shutterstock.com
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Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Dreh- und Angelpunkt für diesen Schritt sind die eigenen Mitarbeitenden. Denn Veränderungsprojekte scheitern allzu oft an den Menschen, die von der Veränderung betroffen sind. Die Art der Mitarbeiterführung und der Wille zur Veränderung der Arbeitswelt trägt entscheidend zu einem erfolgreichen, anpassungsfähigen Unternehmen bei. Und damit auch zur Digitalisierung des Unternehmens. Das für deren Umsetzung benötigte Wissen ist bereits da. Es muss nur aktiviert werden.

Genau hier liegt die Herausforderung für viele Führungskräfte: Bisher nicht erkanntes Potenzial, das in vielen Mitarbeitern schlummert, zu heben. Gelingt dies, profitieren beide davon: Das Unternehmen in Form von mehr Innovationskraft, Produktivität und Mitarbeiterloyalität, der Mitarbeiter in Form von mehr Freude an der Arbeit und Motivation.

Denn vor allem jüngere, hochqualifizierte Mitarbeiter sehen ihre Arbeit nicht mehr als reinen Broterwerb, sondern auch als Instrument zur Selbstverwirklichung. Wird diese Möglichkeit nicht geboten, können wertvolle Ressourcen nicht langfristig an das Unternehmen gebunden werden.

© GoodStudio / shutterstock
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New Work hat viele Facetten

Es gibt also viele gute Gründe, sich mit dem ‚New Work‘-Konzept eingehender zu befassen. New Work umfasst im Wesentlichen Veränderungen in folgenden Bereichen der Arbeitswelt:

  • Flexibilisierung der Arbeitszeit – zum Beispiel Teilzeit, Gleitzeit, Jobsharing
  • Flexibilisierung des Arbeitsorts – zum Beispiel Home Office oder Vertrauensarbeit
  • Flexibilisierung der Arbeitsorganisation – zum Beispiel neue Strukturen, Prozesse, Denkmuster und Arbeitsweisen
  • Kollaboratives Arbeiten – zum Beispiel hin zu mehr vernetztem Arbeiten, Coaching, interdisziplinären Projekten, oder Wissenstransfer

Gerade flexible Arbeitsmöglichkeiten führen zu einer engen Mitarbeiterbindung und senken die Fluktuationsrate. Damit kann internes Knowhow langfristig aufgebaut und genutzt werden. Gleichzeitig fördert die Flexibilisierung der Arbeitsorganisation und kollaboratives Arbeiten die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter. All das trägt entscheidend zu mehr Produktivität im Unternehmen ein.

Wichtig jedoch ist immer, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Vorfeld einer Änderung abzuklären. Denn nicht jeder oder jede kommt mit einem Remote-Arbeitsplatz oder Vertrauensarbeitszeit zurecht.

© Uber Images / Shutterstock.com
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Wie Unternehmen von ‚New Work‘ profitieren – und was sie dafür tun müssen

Wer das New Work Konzept im eigenen Unternehmen umsetzen möchte, hat dazu folgende Ansatzpunkte:

  • Unternehmenskultur ändern – durch Hinterfragen starrer Hierarchien und gewachsener Prozesse
  • Agilität einführen – durch abteilungsübergreifendes Arbeiten in Abhängigkeit vom aktuellen Projekt
  • Führungsstil anpassen – vom reinen Top-down hin zu einer Mischform mit Mitgestaltungsmöglichkeiten
  • Kompetenzen nutzen – durch Aufdecken nicht erkannter Mitarbeiter-Potenziale
  • Netzwerke schaffen – zwischen Mitarbeitern, aber auch Mitarbeitern und externen Knowhow-Trägern
  • Innovationsräume schaffen – Räume und Projekte, in denen Mitarbeiter Lösungsvorschläge entwickeln können
  • Kommunikation fördern – durch interdisziplinäres Arbeiten, aber auch durch Räumlichkeiten

Diese Veränderungen bringen für das Unternehmen einige positive Effekte mit sich. Denn das eigenverantwortliche Arbeiten bei freier Zeiteinteilung, ohne Druck von oben oder in abteilungsübergreifenden Think Tanks fördert die Kreativität. Die ist nämlich kaum auf Knopfdruck abrufbar. Mehr Ideen führen zu mehr Innovationen und letzten Endes einer Umsatzsteigerung.

Eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu den betriebswirtschaftlichen Effekten von Maßnahmen wie das Anbieten individueller Arbeitszeiten, Home-Office oder auch das gezielte Coaching einzelner Mitarbeiter belegt zudem, dass sich daraus bereits für mittelgroße Unternehmen Einsparpotenziale in Höhe von mehreren 100.000 Euro ergeben.

Unternehmen in der Metropolregion Nürnberg, die Vorbilder für die Zukunft sind und im Zuge des vielschichtigen Wandels der Arbeitswelt schon heute Zeichen setzen, werden mit dem „New Work Star in der Metropolregion“ prämiert. Dieser Preis für zukunftsweisendes Arbeiten im nordbayerischen Raum schafft eine Bühne, die innovative Arbeitskonzepte in der Region sichtbar und erlebbar macht. Der Wettbewerb um den New Work Star startet im Jahr 2019. Die Preisverleihung findet erstmals im November 2019 statt.

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Titelbild: New Work © g-stockstudio / shutterstock.com

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