Im September hat der Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit dem Ausbau einer geschäftsbereichsübergreifenden Strategie „Smart City Nürnberg“ in Form eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) zugestimmt. Die Wirtschaftsförderung Nürnberg nutzte daraufhin das erste Halbjahr 2017 zur Vorbereitung und Diskussion von übergreifenden Konzepten und Maßnahmen. Der vormals verwendete Begriff „Smart City“ wurde dabei durch „Digitale Stadt“ ersetzt. Das ausgegebene Ziel: Die Auswirkungen der digitalen Transformation im öffentlichen sowie im Privat- und Arbeitsleben derart zu gestalten, dass insgesamt eine Steigerung der Lebensqualität und eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes erzielt werden kann.
Schnelles Internet dank Breitbandausbau der Stadt Nürnberg
Ein hoher Grad an Digitalisierung erfordert eine lückenlos funktionierende digitale Infrastruktur auf qualitativ hohem Niveau. Hier werden zurzeit im Rahmen des Breitbandförderprogramms des Freistaates Bayern Versorgungslücken in Nürnberg geschlossen. Bis Februar 2018, so der Plan, soll der Breitbandausbau in den noch nicht optimal versorgten Stadtteilen abgeschlossen sein. Dazu wird geprüft, ob Gewerberäume hier auf gleichermaßen hohem Level versorgt werden, oder ob diese über bestehende Förderprojekte von Bund und Land erschlossen werden können.
Eine digitale Strategie zielt dabei auf Innovation, Nachhaltigkeit, gesteigerte Wertschöpfung und Erhöhung der LebensÂqualität. So eröffnen sich beispielsweise Wachstumspotenziale für Unternehmen. Die Stadt kann als technologisches Innovationsfeld fungieren. Vorhandene Energie- und Ressourcenprobleme können durch eine Reduktion der Energie- und Stoffströme gelöst werden. Es entstehen neuartige Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger und letztendlich auch veränderte Steuerungs- und Koordinationsprozesse im Zusammenspiel von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft.
Digitaler Wandel in allen Bereichen
Die Stadt Nürnberg hat hierfür bereits eine Reihe von Voraussetzungen geschaffen. So wurde beispielsweise im Februar 2017 im Bereich Bildung die Umsetzung der IT‑Strategie „Lernen und Lehren an städtischen und staatlichen Schulen in Nürnberg im Digitalen Zeitalter“ beschlossen. Auch das Kulturreferat kümmert sich seit geraumer Zeit um digitale Projekte wie etwa die Digitalisierung von Archiven, digitale Museumspädagogik oder Kulturläden.
Zudem treiben viele Unternehmen die digitale Transformation in Richtung Industrie 4.0 voran. In diesem Rahmen kann Nürnberg bereits eine durchaus leistungsstarke Digitalisierungswirtschaft sowie national wie international renommierte Zentren, Fachmessen und Kongresse bieten. Um hier für die notwendige „public awareness“ zu sorgen, will sich die Stadt künftig auch besser präsentieren. Zwar werden digitale Möglichkeiten selbstverständlich genutzt, es bleibt für die Einzelne und den Einzelnen jedoch oft nur in Ansätzen erkennbar, was hier in welchem Umfang in Anspruch genommen werden kann. Auch in diesem Fall soll mit Blickrichtung auf Mitte 2019 eine Reihe von Maßnahmen ausgewählt und angewendet werden, die dazu beitragen, Nürnberg als eine bürgernahe, serviceorientierte und vor allem transparente Stadt sichtbar zu machen.
Agenda Digitalisierung für den Wirtschaftsstandort Nürnberg
Dabei ist die Wirtschaftsförderung Nürnberg neben dem Breitbandausbau schon an einer Reihe von aktuell laufenden Projekten beteiligt. Mit der „Agenda Digitalisierung Nürnberg“ werden Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur, von Forschung und Entwicklung und zum Wissens- und Technologietransfer umgesetzt. In diesem Rahmen wird die digitale Transformation im Industriesektor, vor allem in der Fertigung, begleitet (Industrie 4.0, Internet of Things). Auch die Gründerszene im IT- und Web-Bereich wird aktiv unterstützt. Zudem findet seit 2012 jährlich die Nürnberg Web Week statt. Anwenderinnen und Anwender, Entwicklerinnen und Entwickler sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Vielfalt an Angeboten nutzen, um sich über neue Trends zu Internet und Digitalisierung zu informieren. Im Jahr 2017 fanden hier insgesamt 100 Veranstaltungen statt, an denen rund 8.000 Besucherinnen und Besucher teilnahmen.
Titelbild: Digital Data – © Titima Ongkantong / Shutterstock.com
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