Seit dem Jahr 2012 findet die Nürnberg Web Week in regelmäßigen Abständen statt. den Auftakt bildet der Webmontag, der selbst seit über zehn Jahren seinen festen Platz im Terminkalender der Nürnberger Webszene hat. Angelockt durch zahlreiche Veranstaltungen rund um Themen wie Online- und Mobile-Marketing, eCommerce oder Suchmaschinenoptimierung, pilgern nicht nur Programmierer, Webdesigner und Marketeers, sondern auch zahlreiche Interessenten aus traditionellen Wirtschaftszweigen zur Nürnberg Web Week. Sie alle wollen im Hinblick auf Marketing und IT-Trends am Ball bleiben, Kontakte knüpfen oder auch neue Kollegen finden. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltungsreihe von Florian Bailey und Ingo Di Bella, Geschäftsführer der User Centered Strategy GbR mit Unterstützung des Wirtschaftsreferats der Stadt Nürnberg. Wie sich die Anfänge des Events gestalteten, weshalb die Nürnberg Web Week heutzutage für so viele Zielgruppen interessant ist und warum es mindestens einmal im Jahr so wichtig ist, die Routine über Bord zu werfen, erzählt Ingo Di Bella.
Region besser verstehen
„Menschen vernetzen, informieren und zeigen, was im Umfeld so passiert – prinzipiell hat die Nürnberg Web Week ihre Wurzeln im Webmontag. Sich treffen, erfahren, an welchen Projekten und Technologien gearbeitet wird und neue Leute kennenlernen, um ein besseres Verständnis von der Region zu bekommen und sein Netzwerk zu erweitern“, erklärt Ingo Di Bella im Hinblick auf die Entstehung der Nürnberg Web Week. Den Gedanken der Vernetzung habe man dann weitergesponnen: „Wir wollten auch die Sichtbarkeit kleinerer Themen und Gruppen erhöhen. So haben wir ihnen mit der Nürnberg Web Week ein gemeinsames Dach geben, um dem Publikum die Vielzahl an Angeboten in der Region zeigen können“, ergänzt Ingo Di Bella. Dabei hat alles recht klein angefangen, 500 Teilnehmer hatte die erste Nürnberg Web Week, Präsentationen und Referate wurden von den Veranstaltern zum Teil erst in der Nacht vorher zusammengeklopft. Doch  sie entwickelte sich von Jahr zu Jahr weiter und mit ihr intensivierten sich auch die Vorbereitungen. Waren es bei der zweiten Veranstaltung rund 1.500 Teilnehmer, so kamen 2014 fast 3.000 und 2016 zählte der Event bereits rund 6.500 Besucher. „Die jeweiligen Schwerpunkte geben dabei nicht wir vor, sondern alle teilnehmenden Veranstalter setzen Themen für sich, und am Ende entsteht dennoch ein verbindender Leitgedanke. Das ist spannend, denn wir haben damit gleichzeitig ein dynamisches Programm, dass sich Jahr für Jahr ändert. Klappt aber nur, wenn alle an einem Strang ziehen – und hier rockt Nürnberg einfach“, so Ingo Di Bella, der auch selbst wieder stark in die Organisation der kommenden Veranstaltung eingespannt war. Dieses Jahr können sich Besucher auf 90 Veranstaltungen freuen – Workshops, Stammtische, Konferenzen und weitere Formate sind geplant.
Auch das Wirtschaftsreferat der Stadt Nürnberg ist abermals Ausrichter zweier Veranstaltungen im Rahmen der Nürnberg Web Week. Die beiden ganztägigen Events beschäftigen sich mit den Themen Arbeiten 4.0 und Virtual Reality.
Auch für die Oma interessant
Wichtig sei es besonders, auch Menschen für die Nürnberg Web Week zu begeistern, die nicht zur Programmierer-, Art-Designer oder Webmaster-Szene dazugehören. „Wir wollen eine Durchmischung aus Veteranen und neuen Gesichtern, dadurch wächst die Community und wird facettenreicher“, sagt Ingo Di Bella. Heute werden alle Lebensbereiche, von Bildung über Verwaltung bis hin zur Industrie von der Digitalisierung erfasst, die im Rahmen der Nürnberg Web Week thematisch ein starkes Gewicht erhält. Doch gerade deshalb werde ein breites Publikum angesprochen. So sind Veranstaltungen dabei, die laut Ingo Di Bella auch die Oma interessieren könnten. „Die Fake News Nights“ z. B. behandelt Probleme der Nachrichtenwelt, Stichwort: Alternative Fakten. Welchen Einfluss auf unser Leben das hat, auch vor dem Hintergrund des Wahljahres 2017. Das Thema dürfte für Ältere nicht minder interessant sein. Dazu gibt es Veranstaltungen, die an Jugendliche bzw. junge Erwachsene gerichtet sind. Hier geht es beispielsweise darum, Medien nicht nur zu konsumieren, sondern auch zu produzieren. Wie schneide ich Videos? Wie nutze ich Licht und Ton? Wie baue ich mir meinen Blog? Oder aber auch: Wie baue ich einen kleinen Roboter, was sind erste Programmierschritte?“, führt Ingo Di Bella aus.
Raus aus der Komfortzone
Laut Ingo Di Bella kann die Nürnberg Web Week in ihrer Form nur existieren und ihrem Anspruch gerecht werden, wenn Menschen einen Beitrag leisten wollen. „Spirit, Community, Zusammenhalt – ohne Menschen, die der Region etwas zurückgeben wollen, geht es nicht“, betont Ingo Di Bella. Für ihn spiele es dabei keine Rolle, ob das Thema, das man präsentieren möchte, an Programmierer oder an Kreative gerichtet ist. Genauso könne man einen Abend mit Schwerpunkt auf Unternehmensberatung anbieten und dabei über die Digitale Transformation referieren. Stichwort Digitalisierung: Dies sei laut Ingo Di Bella ein „Megathema“: „Die Digitalwirtschaft – das ist das spannende – umfasst alle Wirtschaftszweige. Damit beispielsweise auch die Brauerei und den Metzger. Jeder wird von der Entwicklung irgendwie erfasst und wenn er noch nicht daran teilnimmt, dann sollte er sich besser damit auseinandersetzen“, betont Ingo Di Bella. Vor diesem Hintergrund peilt er persönlich mit der Nürnberg Web Week vor allem eines an: Zumindest einmal im Jahr Menschen dazu bewegen, das Tagesgeschäft beiseite zu legen und sich mit neuen Trends, allen voran der Digitalisierung, auseinander zu setzen. „Eine Woche lang raus der Komfortzone. Wenn diese Woche überall – sei es in der Schule, im Büro oder in der Verwaltung – als fester Termin gesetzt wird und Teilnehmer sich dort inspirieren lassen – dann haben wir etwas Großes geschaffen. Denn Digitalisierung wird über kurz oder lang alle betreffen, also müssen wir unsere Unternehmen und Mitarbeiter für diesen Wandel wappnen. Dazu kann die Nürnberg Web Week einen großen Beitrag leisten“, schließt Ingo Di Bella.
Informationen zum Programm der Nürnberg Web Week, die dieses Jahr vom 15. bis 22. Mai 2017 stattfindet, finden sich hier. Aufgrund der hohen, erwarteten Teilnehmerzahl ist eine vorherige Anmeldung zu den kostenfreien Veranstaltungen erforderlich.
Titelbild: © Nürnberg Web Week / Christian Lindner
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