Aufbau N: Großprojekte stärken den Wissenschaftsstandort Nürnberg

Aufbau N: Großprojekte stärken den Wissenschaftsstandort Nürnberg

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Milliardeninvestitionen des Freistaates Bayern für Wissenschaft, Hochschule und Bildung in Nürnberg sorgen für Rückenwind. In den nächsten fünf Jahren wird eine Reihe von Großprojekten angegangen, die das Profil Nürnbergs als Hochschul- und Wissenschaftsstandort schärfen und das Innovationsökosystem weiter stärken. Der Ausbau bewirkt Positives: Neue Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, studentisches Leben in der Stadt, Innovationen, Startups, Technologietransfer und ganz viel kreative Unruhe. Das tut sich am Standort:

Das Geländer der Technischen Universität Nürnberg auf der Fläche des ehemaligen Südbahnhofs im Modell © Aurelis Real Estate Service GmbH

Eine neue Universität entsteht

Leitprojekt mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro ist die Technische Universität Nürnberg, die zum 01.01.2021 offiziell gegründet wurde. Die Technische Universität Nürnberg ist als Modelluniversität aufgesetzt und soll internationale Sichtbarkeit erlangen. Richtungsweisend wird das Zusammenspiel aus Technik-, Wirtschafts- und Geistes­wissenschaften auf Deutschlands erster echter Campus-Universität für 5.000 – 6.000 Studierenden. Bereits in 2022 nimmt die Technische Universität Nürnberg den Forschungs- und Lehrbetrieb schrittweise auf. Im Februar 2022 geht mit dem Department Engineering das erste Department an den Start. Forschungsschwerpunkte der Universität liegen in Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Quantentechnologie. Der in den kommenden Jahren schrittweise entstehende Universitäts-Campus wird zum Herzstück eines neu entstehenden Stadtteils auf dem Areal des ehemaligen Südbahnhofs.

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Neuer Raum für die Technische Hochschule

30.000 Quadratmeter zusätzliche Lehr- und Forschungsflächen entstehen in den nächsten Jahren an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Der Freistaat Bayern investiert hier weitere 300 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2024 entsteht ein Technologie-Campus im Nürnberger Westen, in dem Labors- und Werkstätten, technische Disziplinen und Technologietransfer angesiedelt werden. In weiteren Schritten werden ein Zentrum für Medien, Kommunikation und IT und ein Zentrum für Metall- und Polymerforschung nahe des Hauptcampus der Technischen Hochschule aufgebaut. Diese stärkt sich zudem in den Gesundheitswissenschaften mit der Einrichtung der Nürnberg School of Health. Im Jahr 2021 gehen dort die ersten Bachelorstudiengänge an den Start.

Technische Hochschule Nürnberg © Jasmin Bauer

Nürnberg wird Zentrum evangelischer Bildung

Mit einem Invest von 100 Millionen Euro entsteht eine lebendige Bildungsstätte für 2.000 Studierende und ein Zentrum kirchlichen Lebens am Rand der Nürnberger Altstadt. Die Evangelische Hochschule Nürnberg und die Rummelsberger Diakonie bündeln ihre Kompetenzen in der Ausbildung für Sozial- und Gesundheitsberufe an einem Standort. Der neue Campus soll im Jahr 2023 an den Start gehen.

Evangelischer Campus Nürnberg © Sonntagsblatt 360 Grad evangelisch

Neuer Standort für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Der Standort der Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Nürnberger Osten ist in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden. In den nächsten Jahren wird ein Neubau im Nürnberger Norden avisiert – mit enger Anbindung an das geisteswissenschaftliche Zentrum in Erlangen. Nach einem geeigneten Standort wird gegenwärtig gesucht.

© FAU Erlangen-Nürnberg

Massiver Ausbau der Forschung vor Ort

250 neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und die Hochschule für Musik Nürnberg –  die lokalen Kompetenzen in Forschung und Lehre werden im Rahmen der Hightech Agenda PLUS und des KI-Wettbewerbs Bayern in der Region massiv ausgebaut. Schwerpunkte liegen in Digitalisierung und Hightech. Zudem entsteht in Nürnberg für 21 Millionen Euro ein Cluster für Wasserstofftechnologien.

© Alisa Zellner

Bildende Künste Digital

Nürnberg wird zu einem digitalen Zentrum für Kultur und Kreativität ausgebaut. Die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg wird mit Mitteln des Freistaates Bayern zur Kunstschule der Digitalität „Bauhaus 4.0 Nürnberg“ weiterentwickelt. Mit dem Fokus auf die Nutzung digitaler Technologien im künstlerischen Prozess entstehen neue Forschungsschwerpunkte und Fachbereiche sowie Labors und Werkstätten.

Akademie der Bildenden Künste Nürnberg © Pürmayr

Angewandte Forschung für die neue Mobilfunkgeneration

Mit der Initiative 5G Bavaria stärkt das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS seine Kompetenzen als Entwicklungs- und Umsetzungspartner für digitale Technologien in der Wirtschaft. Die Initiative, die im September 2020 gestartet wurde, umfasst ein Testzentrum für Technologien, die den neuen Mobilfunkstandard 5G nutzen und zwei Testbeds für konkrete Anwendungen in Industrie 4.0- und Automotive am Fraunhofer Institut IIS in Erlangen und Nürnberg. Unternehmen können die Testumgebungen nutzen, um den Einsatz der neuen Mobilfunktechnologien zu erproben und vorzubereiten.

© Stock-Asso / Shutterstock.com

Stadt Nürnberg nimmt das Thema Wissenschaft in den Fokus

Aufgrund der steigenden Bedeutung der Wissenschaft als Motor für die regionale Wirtschaft und die Stadtentwicklung nimmt die Stadt Nürnberg das Thema nun in den Fokus. Die Bedeutung der Wissenschaft bildet sich zukünftig in der Stadtverwaltung ab. Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas ist nun als Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent auch für alle Belange von Wissenschaft und Forschung am Standort verantwortlich. Als operative Einheit kümmert sich die Wirtschaftsförderung Nürnberg um den weiteren Aufbau des Innovationsökosystems zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Die Stadtverwaltung will in der Kooperation mit den Forschungsinstitutionen vor Ort neue Wege gehen und alle Potenziale, die sich durch eine engere Zusammenarbeit ergeben nutzen – für die Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und Startups und für ein Mehr an Lebensqualität in der Stadt.

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Titelbild: © Forte Ideas / Stadt Nürnberg

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