ZOLLHOF Nürnberg ist Deutschlands am schnellsten wachsender Tech-Inkubator

ZOLLHOF Nürnberg ist Deutschlands am schnellsten wachsender Tech-Inkubator

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Nürnberg tickt digital. Ein Beleg dafür sind zahlreiche Förderinitiativen und Events rund um Hightech-Themen. Ganz aktuell: Der Digital Tech Summit, der vom 11. bis 13. Oktober von Nürnbergs erfolgreichstem Gründerzentrum ausgerichtet wurde – dem ZOLLHOF – Tech Incubator. Eine von nur vielen Erfolgsgeschichten des Teams rund um CEO Benjamin Bauer. Im Gespräch zieht er zwei Jahre nach dem Go Live ein erstes Resümee.

ZOLLHOF CEO Benjamin Bauer © Zollhof Betreiber GmbH

Es ist noch gar nicht so lange her, dass der ZOLLHOF als Hightech-Gründerzentrum aus der Taufe gehoben wurde. Trotzdem sind schon Ergebnisse da – auf welche sind Sie besonders stolz?

An erster Stelle einmal darauf, dass es uns gelungen ist, aus Nürnberg und dem ZOLLHOF innerhalb von nicht einmal ganz zwei Jahren einen der nachgefragtesten Standorte für digitale Start-ups zu machen. Wenn es nach Wachstumsgeschwindigkeit gemessen an Mitarbeiterzahl und unterstützten Start-ups geht, dann sind wir sogar der am schnellsten wachsende Tech-Inkubator Deutschlands. Ganz konkret reden wir von mehr als 40 Start-ups und einem 30-köpfigen ZOLLHOF-Team, die diese betreuen.

Sehr glücklich sind wir aber auch mit dem Digital Tech Summit, den wir 2019 zum zweiten Mal veranstaltet haben. Ein 3-in-1-Event aus Digital-Konferenz, Start-up-Wettbewerb und Hackathon mit rund 800 Teilnehmern aus aller Welt und wirklich hochkarätigen Speakern. Toll für Nürnberg: Beim Start-up-Wettbewerb konnte sich mit Smart City System tatsächlich ein Start-up aus dem ZOLLHOF gegen neun andere Finalisten aus ganz Europa durchsetzen.

© Zollhof Betreiber GmbH

Was hat diese Erfolge möglich gemacht?

Ich denke, es ist eine Mischung aus gewachsenen Strukturen und neuen Maßnahmen und Initiativen, der wir diesen Erfolg verdanken. Gewachsen, weil Nürnberg eigentlich schon lange ein sehr starker IT-Standort ist – man denke nur an Immowelt, Hotel.de oder Stayfriends. Auch die Gründer von Flixbus haben hier ihre unternehmerischen Wurzeln. Dann haben wir hier sehr technisch orientierte und starke Hochschulen, an denen jedes Jahr viele junge Talente ihren Abschluss machen. Nicht von ungefähr hat Nürnberg neben Köln und München die größte Dichte an IT-Arbeitskräften im Land.
Dann hat natürlich auch die Gründung des ZOLLHOF mit seinem außergewöhnlich umfangreichen Angebot an Unterstützungsleistungen sehr dazu beigetragen, dass die Region als Top-Standort für Tech-Start-ups immer mehr wahrgenommen wird. Spätestens jedoch ist das seit der Auszeichnung Nürnbergs als sogenannter Digital-Hub der Fall. Diese hat die Bundesregierung im Rahmen der „Digital Hub Initiative“ an insgesamt zwölf deutsche Städte verliehen. Damit ist Nürnberg gemeinsam mit dem Medical Valley Erlangen und den Health Hackern nun der offizielle „Digital Health Hub“ Deutschlands. Und weil das Thema politisch sehr weit oben aufgehängt ist, bekommt es sehr viel Aufmerksamkeit. Damit wird Nürnberg noch mehr für alle sichtbar. Das zeigt sich unter anderem auch daran, dass aus den über 100 Bewerbern für unser Start-up-Programm die meisten Bewerbungen aus Berlin, München und Nürnberg kamen – außerdem auch viele aus dem Ausland, etwa aus Israel.

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Was macht Nürnberg besonders attraktiv für Gründer von Hightech- Unternehmen?

Ich formuliere es mal kurz und bündig: Kapital, Talente und Infrastruktur werden Gründenden in Nürnberg auf dem Silbertablett serviert. Fangen wir mal mit der Infrastruktur an, die von einer ganzen Reihe von Akteuren in Form finanzieller und anderen Unterstützungsleistungen bereitgestellt wird: der Stadt Nürnberg, verschiedensten Unternehmen, Initiativen und sogar Privatpersonen. Das Netzwerk ist sehr groß, aber dennoch engmaschig – und das auf einem hohen Level. Man kennt sich und stellt für Start-ups Kontakte her, durchaus auch schon mal zu großen potenziellen Kunden wie Adidas, Siemens oder Diehl. Die Lokalpolitik tut sehr viel dafür, und genau das macht Nürnberg für Gründer sehr interessant.

Dann gibt es in der Metropolregion viel Kapital. Es rufen jede Woche potenzielle Investoren an, die gerne in ein Tech-Start-up investieren würden. Und mittlerweile nicht nur aus dem Großraum Nürnberg, sondern aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland. Für die Start-ups bedeutet dies im Idealfall, dass nicht nur Geld ins Unternehmen kommt, sondern auch das Know-how eines erfahrenen, aktiven Investors – sogenanntes „Smart Money“.

Und das Thema Talente habe ich ja bereits erwähnt: In Nürnberg gibt es überdurchschnittlich viele potenzielle Arbeitskräfte für Tech-Unternehmen. Dies hat unter anderem dazu geführt, dass eines der erfolgreichsten deutschen Start-ups, FlixBus, einen neuen Tech Hub in Nürnberg eröffnet hat. Neben Berlin und München ist dies der dritte deutsche Standort des Unternehmens. Nürnberg konnte sich hier im Screening bei FlixBus gegenüber anderen europäischen Standorten durchsetzen.

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Welche Pläne schmieden Sie für den ZOLLHOF der Zukunft?

Unser großes Projekt 2020 der Umzug in das Gebäude, dessen Namen wir bereits heute tragen: den ehemaligen Zollhof. Ein wichtiger Meilenstein, denn dann können wir doppelt so viele Start-ups aufnehmen wie bisher und haben mehr Eventflächen, auf denen wir noch häufiger wichtige Akteure zusammenbringen wollen.

Dann möchte ich in einigen wenigen Themen mehr in die Tiefe gehen. Das erste ist das Thema „Digital Health“. Dazu möchten wir mehr Leistungen anbieten, sodass sich noch mehr Start-ups aus diesem Bereich bei uns bewerben. Die Vision: Wenn man ans Gründen im Bereich Digital Health denkt, denkt man bei der Standortfrage als erstes an Nürnberg und die Region. Genauso wie im Finanzbereich Frankfurt gesetzt ist. Dafür – und auch um unserem Wachstum Rechnung zu tragen – entwickeln wir unsere Teamstrukturen stetig weiter. Ich möchte unserem ZOLLHOF-Team noch mehr unternehmerische Verantwortung geben. Dazu gehört, dass jedes Teammitglied ein eigenes Budget bekommt. Und wir wollen künftig noch mehr in die aktive Nachwuchsförderung gehen. Sei es durch den Ausbau unseres eigenen „Talent Programs“ oder durch einen neuen JobPool, bei dem wir Talente mit spannenden Stellen aus der Start-up- und Digitalbranche zusammenbringen. „We make entrepreneurship happen“ – das ist unser Motto, und an diesem entwickeln wir uns ständig weiter.

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Titelbild: Gründerzentrum ZOLLHOF Nürnberg © Zollhof Betreiber GmbH

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